Trageberatung Bern
  • Die richtige Esstischordnung für Harmonie im Familienleben

    Nach dem Blogeintrag “Was die systemische Ordnung im Familienleben verändern kann”, wurde ich etliche Male angefragt wie denn die Ordnung sein sollte. Was es denn verändern würde und überhaupt was es denn mit diesem systemischen auf sich hat. Ich widme mich deshalb gerne noch einmal diesem Thema.

    Was es verändert:

    Nun ja, es kann die ganze familiäre Situation verändern. Oder aber auch nur Teile davon. Es bedeutet einfach, dass die systemische Ordnung zu einem Teil wieder hergestellt wurde. Es kann sein, dass es für eine Familie vollkommen ausreichend ist “nur” die Ordnung am Esstisch oder im Schlafzimmer wieder herzustellen. Für eine andere Familie braucht es aber auch die Prozesse dahinter und dies ist nur das Tüpfelchen auf dem i”. Die Frage ist nicht so einfach beantwortet. Wenn ein Durcheinander im Familiensystem herrscht braucht es meistens etwas mehr, als nur kurz die Sitze zu tauschen. Um aber in einer gewissen Situation etwas Ruhe ins Familienleben zu bringen, reicht dies je nach dem aus.

     

    Die systemische Ordung:

    Jeder von uns hat eine Herkunftsfamilie. Mutter und Vater haben wir alle genauso wie 4 Grosseltern, 8 Urgrosseltern, 16 Ur-Urgrosseltern usw… Wir kennen nicht alle davon, aber ob wir wollen oder nicht, haben wir eine leibliche Mutter und einen leiblichen Vater. Wenn wir Ordung ins System bringen dann spielen auch Adoptiveltern und Stiefeltern eine Rolle. In Einzelsitzungen können wir hier genauer auf die jeweilige Situation der Klientin oder des Klienten eingehen. In diesem Beitrag widme ich mich jetzt mal der Herkunftsfamilie.

    Also, wir merken, dass etwas nicht stimmt. Immer wieder herrscht zum Beispiel Streit ohne ersichtlichen Grund. Alles was wir versuchen geht schief. In einer Sitzung finden wir raus, dass es Verschiebungen im Familiensystem gibt. Dass die Klientin (in unserem Fall ein Kind) mit der Grossmutter den Platz vertauscht hat. Und der Streit eigentlich gar nichts mit der Klientin zu tun hat sondern, dass die Grossmutter etwas nicht gelöst hat was noch gelöst werden muss. Wir stellen die Ordung her und machen Prozessarbeit. Zum Schluss sieht unser Bild so aus, wie wir es gerne haben wollen. Als Homeplay gebe ich der Familie mit, die Sitzordung zu Hause zu überdenken. Es leben 3 Generationen im Haus. Die Familie tauscht die Plätze am Esstisch und langsam wird auch der Streit weniger und jeder findet zu seinem Platz.

    Hat jedes Familienmitglied seinen Platz, dann sind alle zufrieden. Klar, gibt es auch mal Streit und Ärger aber dies wird nur von kurzer Dauer sein. Wenn das nicht so ist, dann gibt es etwas zu lösen. Manchmal ist die Veränderung so einfach, dass man es kaum glauben kann.

    Was kann eine Fehlstellung unter anderem bewirken:

    • Immer wieder Streitende Eltern
    • Sich ständig streitende Kinder
    • Kinder, die sich auf ein Elternteil beziehen
    • Konkurrierende Kinder um die Gunst der Eltern
    • Kinder die zu den Eltern schauen anstatt umgekehrt

     

    Die richtige Ordung am Tisch:

    Wie sollte sie also sein die richtige Ordung? Wir unterscheiden zwischen einem runden Tisch und einem Eckigen Tisch.

    Eckiger Tisch:

    Oben am Tisch sollte niemand sitzen. Wenn der Tisch vor einer Wand steht, sollten Vater und Mutter diese Wand im Rücken haben. Denn die stärkt die Eltern. Die Kinder sitzen an den schwächeren Positionen (nach Feng Shui Sicht). Aus systemischer Sicht ist es wichtig, dass die Eltern die “Grossen” sind und die gestärkten. Denn wenn diese ihren Platz einnehmen, dann wirkt sich das auch positiv auf die Kinder aus. Somit gibt es eigentlich keine schwache Position. Denn wenn die Eltern gestärkt sind, sind es auch die Kinder. Sie brauchen die Sicherheit und die Kraft der Eltern um selbst stark zu sein. Sie müssen so nicht mehr durch Aufmerksamkeitsaktionen auf ein energetisches Ungleichgewicht hinweisen.

    Um als Paar zu funktionieren und damit die Liebe richtig fliessen kann, ist es wichtig, dass die Frau links neben dem Mann sitzt.

    Um die Geschwisterreihenfolge nicht zu stören spielt es aber auch eine Rolle wie die Kinder sitzen. Wenn wir im Energiekreis weitergehen heisst das Konkret, zuerst der Vater, links davon die Mutter, vis à vis das älsteste Kind, links davon das 2. älteste und so weiter bis zum jüngsten Kind.

    Das sieht dann so aus:

    Runder Tisch:

    Bei einem runden Tisch halten wir uns an den selben Energiekreis. Vater, Mutter, 1. Kind, 2. Kind, 3, Kind, 4, Kind und so weiter bis sich der Kreis beim Vater schliesst. Konkret sieht das so aus:

    So sieht sie also aus die korrekte Sitzordnung. Dies ist erst wirklich machbar, wenn die Kinder selbständig essen können. Zuvor sieht es in der Praxis meistens etwas anders aus weil mehr Ruhe am Tisch herrscht wenn alle Kinder essen können. Jede Familie muss also für sich abwägen ob es Sinn macht dir Ordnung so herzustellen oder ob dies in der Familiensituation (noch) nicht möglich ist.